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2006
Prinzessinnengruppe, KPM, Biskuitporzellan,
H 55 cm, Entwurf Johann Gottfried Schadow 1795.
Es sind die Kronprinzessin Luise und ihre Schwester Friederike dargestellt. Die Schwestern kamen aus dem herzoglichen Hause von Mecklenburg-Strelitz und heirateten 1793 in Berlin die beiden Prinzen-Brüder Friedrich-Wilhelm-der spätere König F.W. III.- und Louis (Friedrich-Ludwig-Karl). Da die Schwestern die Herzen der Berliner im Sturm erobert hatten, beauftragte 1794 der Staatsminister Friedrich Anton von Heinitz den jungen Johann Gottfried Schadow Bildnisse der jung vermählten in Lebensgröße zu schaffen. 1795 entstand eine Gruppe in Gips, "zugleich mit der Absicht dass eine Kopie in kleinerem Maßstab von dieser angefertigt werden könne, um mehrere Exemplare in Pozellan-Biscuit zu liefern". Und noch bevor die nach dem großen Gipsmodell in Auftrag gegebene Marmorstatue fertig gestellt war, verließ im August 1796 die erste "Prinzessinnengruppe" die KPM. Friedrich Hagemann, ein Schüler Schadows, hatte dies, unter ständiger Aufsicht des Meisters, ermöglicht. Ihr Titel damals: Die Kronprinzeß und Prinzeß Ludwig. Die Marmorstatue wurde 1797 fertig gestellt und steht heute in Berlin in der Alten Nationalgalerie und ganz in der Nähe, in der Friedrichwerderschen Kirche, ist das Gipsmodell zu besichtigen.
Die 55 cm hohe Prinzessinnengruppe in Biskuitporzellan wird bis heute hergestellt. Das Formenspiel dazu besteht aus 88 Teilen. Der Brennvorgang kann bis zu 68 Stunden dauern, als Höchsttemperatur werden 1400 °C erreicht. Die Gruppe kostet bei der KPM 21.250 €.
Die vorliegende Prinzessinnengruppe ist eine Ausformung Ende des 20. Jh. Sie war an den Fingern beschädigt. Die Finger waren zum Teil vorhanden aber angebrochen und zum Teil fehlten sie. Die vorhandenen Finger wurden angesetzt und Bruchstellen überarbeitet. Die fehlenden Finger wurden neu modelliert und ergänzt. Eine farbliche Angleichung an die vorhandene Oberfläche schloss die Restaurierungsarbeiten ab.
Aufwand der Restaurierung: 15 Stunden.

Infos aus:
Berlin-Museum, Kunstgewerbe I, 1985, S. 55 und J.G. Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten Berlin 1849, S. 32.
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